Noch vor der Diagnose

Gut wäre, wenn Sie ab 40 einmal jährlich zu einem Augenfacharzt gehen und sich vorher einen Termin ausmachen. Als erste Instanz bitte immer zum Augenfacharzt gehen, nicht in eine Klinikambulanz. Wenn diese erforderlich wird, überweist Sie der Augenarzt. Auch dort ist die telefonische Anfrage nach einem Termin sinnvoll.

Das Glaukom wird auch als grüner Star bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Sehnervschädigug. Früher ging man davon aus, dass der erhöhte Augendruck sicheres Indiz sei, heute weiß man, dass dies nicht mehr so ist. Die Beschaffenheit des Sehnerven, der Nervenfasern und das Gesichtsfeld sind entscheidend, auch in welchen Zeitabschnitten untersucht wird.

Das Heimtückische und Gemeine am Glaukom ist, Sie bemerken es nicht und das kann sich über Monate oder gar Jahre ziehen. Leider haben das ja viele Krankheiten an sich. Anfängliche Gesichtsfeldausfälle fallen Ihnen nicht auf, das andere Auge bzw. Gehirn gleicht aus und kompensiert. Erst wenn Sie selbst bemerken, da stimmt etwas nicht, können bereits viele Defekte am Sehnerven sein. Was dort erst einmal kaputt ist, kann nicht wieder hergestellt werden, weder durch Augentropfen noch diverese Eingriffe.
Genau darum ist die Früherkennung so wichtig, damit Sie so lange als möglich normal gut sehen können. Unbehandelt kann der grüne Star zur, mitunter massiven, Sehverschlechterung oder gar Blindheit führen. In Europa allerdings kommt das so gut wie nicht vor.

Im Auge befindet sich Wasser, das hält es in Form und ernährt es. Dieses hat aber nichts mit der Tränenflüssigkeit zu tun. Beim grünen Star kommt es zu einem Missverhältnis zwischen der Produktion des sogenannten Kammerwassers und dessen Abfluss. So steigt der Druck im Auge an, was auf den Sehnerv drückt. Durchblutungsstörungen können auch Ursache für einen Sehnervschaden sein (hat aber nichts mit dem Blutdruck an sich zu tun), selbst wenn der Augendruck normal ist. Weiters können eine Rolle spielen:
Der anatomische Bau des Auges (wie ist es beschaffen)?
Ist man weit- oder kurzsichtig?
Wie groß werden Pupille (Sehloch in der Mitte des Auges)?
Welche Farbe hat die Regenbogenhaut (die Augenfarbe) etc. weil da könnte der Kammerwinkel anders gelagert sein.

Für den Augenarzt sind also wichtig:
Wie hoch ist der Augendruck?
Wie sieht das Gesichtsfeld aus?
Wie sieht der Augenhintergrund aus (Sehnverv, Nervenfasern, Netzhaut)?

Es gibt vielleicht Symptome, die eventuell ein erstes und ernstes Anzeichen für Glaukom sein können.

Kopfschmerzen

Sind die wohl am häufigsten auftretenden Beschwerden. Doch fast Jeder hat irgendwann einmal Kopfweh und es hat nichts mit Glaukom zu tun. Tritt dieses Volksleiden aber öfter auf, sollte man versuchen, die Ursache dafür herauszufinden und nicht über einen längeren Zeitraum mit Schmerzmitteln hantieren.

Schwindel

Auch dieser kann viele Ursachen haben:
Ohren- bzw. Kreislaufprobleme, aber eben auch ein beginnender grüner Star.

Trübsehen

Man hat das Gefühl als wäre man vom Grauschleier oder Nebel umgeben. Möglicherweise handelt es sich aber auch um den grauen Star. Sieht man zusätzlich zum Nebel

bunte Farbringe

um Lichtquellen, kann das schon eher ein Anzeichen für zu hohen Augeninnendruck sein. Ebenso können auch Hornhautprobleme, Kreislaufbeschwerden, eine Bindehautentzündung oder eine nicht ausreichend gereinigte Kontaktlinse dafür verantwortlich sein.

Zusammenfassend kann man sagen:
Kopfschmerzen, Schwindel, trüb oder verschwommen sehen, Regenbogenfarben um Lichtquellen, Übelkeit und Unruhe sind immer Grund genug zum Arzt zu gehen. Lieber einmal umsonst warten und untersucht werden, als eine möglicherweise notwendige und wichtige Behandlung zu spät zu beginnen.


Zur Startseite

Aktualisiert am 21. Juni 2018
© by Burgi Bänder, Wien