Glaskörpertrübung - Fliegende Mücken, - Mouches Volantes

März 2004

Ein ganz normaler Tag bis zum Abend. Ich dachte, dass die ersten Fliegen aber früh dran sind, denn es saß eine auf meiner Zeitung. Ich wischte sie weg doch sie blieb. Als ich aus dem Fenster hinaus und im Raum herumsah bemerkte ich, dass ich die Fliege im Auge sah. Weil sie nach zwei Stunden noch immer da war und ich nun auch noch leichte Blitze wahrnahm, wurde ich ängstlich und fuhr in die Augenambulanz. Ich wurde aufgetropft, sprich, die Pupille wird weit, denn nur so kann der Augenarzt den Augenhintergrund sehen. Was ich dann erfuhr, erschreckte mich, denn ich hatte eine Glaskörpertrübung. Diese sogenannte gallertartige Masse löste sich von der Augenwand. Normalerweise sind ätere Menschen davon betroffen, doch es werden zunehmend jüngere und ich war - in diesem Fall - erst 39. Man müsse laut Arzt ein bisschen aufpassen und beobachten, ob sich die Netzhaut nicht zusätzlich abhob. Das würde sich durch intensivere und andauernde Lichtblitze bzw. einem Vorhang im Auge bemerkbar machen. Da gab es weder Tropfen noch sonst eine Behandlungsform, was mich zusätzlich beunruhigte. Bisher hatte es immer irgendetwas zur Linderung oder gar Heilung, die Augen betreffend, gegeben. Ich informierte mich im Netz und fand folgendes dazu:

Mücken vor den Augen und andere lästige Erscheinungen

Viele Menschen kennen sie, und fast jeder von uns wird sie eines Tages kennenlernen: die kleinen schwarzen Punkte, Fäden oder Mücken, die andere nicht sehen können. Oft tauchen sie ganz plötzlich auf. Diese "fliegenden Mücken" oder "mouches volantes" - wie die Augenärzte sie nennen - sind keine Einbildung und auch keine optische Täuschung. Sie existieren wirklich. Nur fliegen sie nicht im Raum, sondern schwimmen im Auge.

Unser Auge besteht zum größten Teil aus dem Glaskörper, einer klaren, geleeartigen Masse. Schon in der Jugend beginnt sich der Glaskörper allmählich zurückzubilden. Der Verlauf ist individuell unterschiedlich. Auch die Länge des Augapfels hat darauf einen Einfluss. Wer kurzsichtig ist, wird die "fliegenden Mücken" etwas früher entdecken. Wenn nun mit der Zeit der Glaskörper ein wenig schrumpft und sich dabei von der hinteren Augapfelwand löst, sind das dann die winzigen Glaskörpertrübungen, die als Punkte oder Mücken in unserem Blickfeld auftauchen und mit Vorliebe vor hellem Hintergrund.

Die "fliegenden Mücken" haben auf Ihre Sehschärfe keinen Einfluss. Im Lauf der Zeit werden diese Erscheinungen ohnehin immer unschärfer und daher schwächer, weil sich die Trübungen mit dem Glaskörper mehr und mehr von der Netzhaut entfernen.

Für manche Patienten ist das ein schwacher Trost. Ihnen macht ihre Glaskörpertrübung derart Angst, dass es fast unmöglich ist, sie von der Harmlosigkeit dieser Erscheinung zu überzeugen. Gegen einen so natürlichen Vorgang wie diese altersbedingte Degeneration könnte man nur mit einer Glaskörper-Operation zu Felde ziehen. Theoretisch ist das möglich. Aber kein verantwortungsbewusster Augenarzt ließe sich dazu bewegen. Die Risiken stehen in keinem Verhältnis zu dem Ergebnis und der Notwendigkeit.

Wegen einer Glaskörpertrübung brauchen Sie sich also bestimmt keine Sorgen zu machen. Aber Sie sollten wichtige Sicherheitsmaßnahmen kennen:

Sobald Sie zum ersten Mal entdecken, dass Sie etwas sehen, was außerhalb Ihres Auges nicht existiert, suchen Sie Ihren Augenarzt auf, damit er die sehr viel selteneren, aber dennoch möglichen krankhaften Ursachen ausschließen und Ihnen die Sorge nehmen kann.

Sollten Ihre "fliegenden Mücken" plötzlich in dichten Schwärmen auftreten, dann gehen Sie auf jeden Fall vorsichtshalber sofort zu Ihrem Augenarzt oder - wenn Sie ihn nicht erreichen - in die nächste Klinik. Dann nämlich ist Eile geboten, weil sich möglicherweise eine Netzhautablösung ankündigt. Durch rechtzeitige Behandlung mit dem Laser lässt sich aber die Gefahr schnell und schmerzlos bannen. Das gilt ebenfalls für auffällige andere Erscheinungen wie Rußflocken-Regen, Lichtblitze oder wenn ein Vorhang einen Teil Ihres Blickfeldes zu verdunkeln scheint.

April 2004

Zu der Fliege, die einer Wespe glich, waren nun auch unzählige, verschieden große Punkte (Mücken), hinzu gekommen. Manchmal waren sie von einem weißen Schleier umgeben, der einem leichten Fettfleck auf einem Brillenglas glich. Schaute ich in den Himmel oder auf etwas helles, sah es aus, als hätte "diese Wespe" einen Heiligenschein. Manchmal schillerte er, glitzerte oder wirkte wie ein Spiegel, der mich bleindete. Überhaupt war ich blendempfindlicher geworden. Auch sah ich verschwommener, dann tauchten mal dort, mal da Punkte auf und verunsicherten bzw. irritieren mich sehr.

Laut Ärzte werden diese Trübungen im Laufe der Zeit immer weniger wahrgenommen. Wie lange diese Zeit dauert, kann nicht beantwortet werden, denn es hängt von mehreren Faktoren ab:
Wie weit löst sich der Glaskörper von der Augenwand?
Wie gut ist das Sehvermögen an sich?
Wie lange braucht das Gehirn, um sich azupassen und die "Fliegen" auszublenden?

Juli 2005

Eine Glaskörpertrübung wird man nie mehr wirklich los. Es gibt Tage, da ist sie intensiver und dann wieder weniger störend. Steht man unter Stress, ist unausgeschlafen oder hat mit hellem Hintergrund zu tun, empfindet man die Trübungen und schwarzen Punkte als nervender. Man gewöhnt sich jeoch daran und kann damit im Laufe der Zeit problemlos(er) leben, was zu Beginn unmöglich scheint.

Bei erstmaligem Auftreten können die Mücken für Wochen oder Monate verschiedene Formen und Größen entwickeln und in beliebiger Menge auftreten. Sie erinnern an einen frischen schwarzen Fleck in einem hellen Kleidungsstück, der nicht entfernt werden kann. Mit der Zeit wird er lichter, verwaschener, an den Rändern verlaufender und verschwommener. Ganz raus geht er aber nicht mehr und so verhält es sich mit der Glaskörpertrübung.Wichtig und Hauptsache ist, dass sich erstens die anfängliche Intensität deutlich mindert und sich zweitens das Hirn daran gewöhnt. Man braucht allerdings eine Menge Geduld und Nerven, aber zumindest verbessert sich der Störenfried deutlich.


Zur Startseite

Letztes Update 24. April 2006
© by Burgi Bänder, Wien